Hi! Ich nehme an, ihr kennt sie alle: Schulkantinen, Mensas, Essenausgaben von seltsamen Kaufhausrestaurants. Eines ist ihnen wohl allen gemein: Du transportierst dein Essen von der Ausgabe zum Tisch, mithilfe eines Tabletts.
Ein Tablett mit einer Hand zu tragen
Soweit, so gut. Warum schreibe ich jetzt darüber? Nun, es ist wieder mal etwas Persönliches: Versucht doch mal, solch ein Tablett nur mit einer Hand sicher von A nach B zu transportieren. Mit einer Schüssel Suppe, Besteck, einem Glas zu trinken und vielleicht noch einem Dessert Schälchen dazu. Viel Glück!
Ich zumindest habe es noch nicht hinbekommen. Zum Glück kam es nur selten zu Unfällen, da ich zumeist vorher merkte, dass es etwas brenzlig würde, aber die Frage ist offensichtlich: Wie soll ich mein Essen zum Tisch bekommen? Wie soll irgendeine Person, die nur eine oder gar keine Hand zur Verfügung hat, das hinbekommen.
Nun, die Antwort ist meist: Dumm herumfragen, bis du irgendwen findest, der zwei Hände hat, und das Tablett für dich trägt. „Was ist jetzt so schlimm daran?“, mögt ihr euch fragen: „Ist doch toll, wenn du das nicht selbst machen musst!“
Gefühl der Nutzlosigkeit
Tja, und wenn du niemanden findest? Dann hast du ein Problem. Und selbst wenn, wie fühlt sich wohl jemand damit? Psychisch, kann ich euch berichten, ist diese Situation schmerzhaft. Es ist dieses Gefühl der Nutzlosigkeit, dass zumindest ich – und ich fürchte auch viele andere in einer ähnlichen Position – kennen.
Ich schrieb ja schon in meinem Artikel über das Wort „behindert“, dass eine behinderte Person in keinem Fall weniger Wert ist als eine ohne Behinderung. Aber solche Situationen, wie diese in einer Mensa, führen genau zu diesem Gefühl.
Ein Lösungsvorschlag
„Schimpf doch nicht einfach ohne eine Lösung vorzuschlagen!“, mögen vielleicht einige empört rufen. Nun, dann lasst mich euch den Vorschlag vorstellen, wie es ähnlich an der Uni Darmstadt umgesetzt wird: Mobile Transportvorrichtungen mit Rollen.
„Transportvorrichtung“ ist ein sehr weites und ungenaues Wort. Ich stelle mir das ungefähr so vor: Neben der Kasse, wo die Strecke, auf der Kund*innen ihre Tablette entlangschieben, normalerweise endet, stehen einige dieser Tische. Dann können Personen, die selbst nicht einfach ein Tablett tragen können, ihr Tablett auf einen dieser Tische stellen – je nach Größe der Mensa reichen wohl bis zu vier – und diesen, solange er mit Rollen bestückt ist, zu ihrem Tisch schieben, und dann diese mobile Vorrichtung wieder zurückschieben. Voraussetzung ist hierbei natürlich, dass keine Treppen auf dem Weg zwischen Essensausgabe und Esstischen überwunden werden müssen. Auch keine steilen Rampen!
Ja, das war mal ein kurzer Artikel. Aber ich denke, dass wäre alles. Ein Problem für Menschen, die Barrierefreiheit benötigen, das auf einfache Art gelöst werden könnte. Ich hoffe, euch hat diese kleine Vorstellung gefallen! Und natürlich wünsche ich euch einen wunderbaren Tag und hoffe, dass ihr mit diesen Problemen noch nicht zu viel kämpfen musstet.